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Nun, gut durchgeklickt? Und? Ist das eine pornografische Seite? Nein. Ich finde, wie hier nach einigen Seiten sich die Nacktheit ins Bild schleicht, geschieht optimal nebenbei. Wenn jemand eben bei "durchgeklickt" stattdessen "durchgefickt" im ersten Moment gelesen hat: Kicher.

Guten Tag erstmal. Hier schreibt Chris Mennel. Ich habe "Me as a warehouse" eingefädelt. Es war 2008 meine erste Reaktion gegen Gremien, die Kunst auswählen: Leute, ihr drückt euch vor Akten. Und es bleibt meine Standard-Aktion, wenn ein Veranstalter künstlerische Gebärden im politischen Sektor zu versammeln wünscht: Da, das schlage ich dir vor. Eine nackte, aber nicht feministische Frau. Mit Textmaterial drumrum, brav zweisprachig.

Konkret das Angebot ab 2015: Ich, der Regisseur dieses "Warenhauses", Chris Mennel, erstelle ein Schaufenster. Drei Bildschirme, drei Endlosfilme, ja, mit Aktmodell im Film, ja, halbwegs jugendfrei - sie hat ein Höschen an. Drumherum Waren. Entweder nur Schuhe, oder Mohrenköpfe, Verzeihung Negerküsse, Verzeihung wie heißen die Dinger jetzt? Ach ja: Schokoküsse. Vielleicht häufe ich auch lokal Gesammeltes, Waren mit Etiketten des Ortes, an dem das Schaufenster steht: "Me as a Warehouse". Stimmig.

Nein, Susi Siren performt jetzt nicht mehr live. Das Angebot galt bis 2014. Nein, keine andere Frau. Ist doch rund so. Ist halt jetzt Konserve.

Gremien und Veranstalter werden dieses Angebot auf die hinteren Plätze rücken. Also nur wenn die Kunstsuppe spürbar zu wenig Gewürz hat, darf da vielleicht auch mal Susi Siren ran. Sie passt denen politisch nicht, die sich im neuen Jahrtausend politisch gebärden möchten. Nacktsachen sind bei engagierter Kunst immer wieder Außenseiter, gelten als billig.

Susi ist ein bisschen nackt, mit viel Melancholie. Und sie hat sich nicht selbst ausgezogen, wie es Tausende von Künstlerinnen tun. Ich habe sie ausgezogen, ein Mann. Das ist politisch unkorrekt. In den Siebzigern gab es den Kollaps der sexuellen Revolution. Männer in der Kunst werden seitdem, das sind nun vierzig Jahre, von Feministinnen beschimpft, wenn sie aus Männer-Sicht die Frau darstellen und Frauen, insbesondere nackte, für ihre Kunst einspannen. Ich setze mich ein für eine gleichberechtigte heterosexuelle Revolution. Susi bleibt hier nackt.

Dieses Warenhaus, werbend mit nackter Frau, sie symbolisch vollstopfend mit sinnarmen Produkten, ist Teil meines Projektes "Kunstkrieg". Da blicke ich kriegerisch auch auf die Kunst und den Kunstbetrieb (neben dem Versuch, die Welt zu verändern). Da passen die ausgepackten, von einem Mann angepackten Fotos von Susi Siren. Und was ist mit dem Ändern der Welt?

Kauft weniger Waren!

Fordert und setzt mit Tests und Publikationen durch, dass Waren lange haltbar sind!

Springt heraus aus dem künstlich erzeugten Modewahn und stellt euch originell und original selbst dar!

Das fordert "Me as a warehouse", in Einklang mit wunderbaren Bühnenstücken, Büchern und Bildern, die das gleiche fordern. Susi Siren fordert es frech, gespickt mit kurzen Worten, ein wenig zynisch und nackt. Abkehr vom Warenfetischismus, untypisch verpackt.
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Wir sind bei meinem Dauerangebot, nachdem die Warehouse-Aktion mit Live-Performance durch die Darstellerin verjährt ist.

Hallo Festivals der Kunst. Hallo Zirkus mit Kunst. Hallo Kunst von hundert Künstlern mit engagiertem Anspruch:

"Me as a Warehouse" ist mein Beitrag für Gruppenveranstaltungen. Eine Frau von 2008, pro Schaufenster neu mit aktuellen Waren umstellt.